Die Natur stellt der Menschheit eine Vielzahl von Leistungen wie z. B. Nahrungsmittel, Fasern, Brennstoffe, sauberes Wasser, gesunde Böden, Schutz vor Überschwemmungen, Schutz gegen Bodenerosion, Arzneimittel, Kohlenstoffspeicherung und noch viele andere mehr zur Verfügung. Obwohl das menschliche Wohlergehen vollkommen von diesen sog. "ökosystemaren Dienstleistungen" abhängig ist, wird diesen meist kein ökonomischer Wert beigemessen, es gibt keine Märkte für sie und sie finden keine Berücksichtigung in ökonomischen Berechnungen.
Weltweit ist ein hoher Verlust und eine Schädigung der biologischen Vielfalt zu verzeichnen, sei es durch Übernutzung, Bevölkerungswachstum, Urbanisierung oder andere Faktoren. Bei weiter wachsender Belastung der Ökosysteme droht ein Verlust der "ökosystemaren Dienstleistungen". Unter den daraus resultierenden Folgen werden auch wir zu leiden haben.
Im Jahr 2007 wurde von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und vom zuständigen Kommissar für Umwelt in der Europäischen Kommission, Stavros Dimas, eine Initiative angestoßen (TEEB), um zu einem besseren Verständnis des wahren ökonomischen Werts der Leistungen zu kommen, die wir von der Natur erhalten. Unter der Federführung des indischen Bankers Pavan Sukhdev wurden global Informationen zu der Frage gesammelt, welchen wirtschaftlichen Nutzen Biodiversität hat, bzw. mit welchen Kosten aufgrund des Verlustes von Biodiversität zu rechnen ist. Dabei spielt nicht nur der monetarisierbare Nutzen von Biodiversität und Ökosystemen eine Rolle, sondern auch andere gesellschaftliche Werte (z. B. ästhetische und kulturelle Werte von Natur) wurden mit berücksichtigt.
Laut TEEB versorgen die rund 100.000 Schutzgebiete der Erde die Menschen mit Ökosystemdienstleistungen im Wert von 4,4 bis 5,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Diese Summe übertrifft die Umsätze des weltweiten Automobilsektors, Stahlsektors und IT-Dienstleistungssektors.
Auf der Webseite der TEEB-Initiative finden sich die TEEB-Berichte, abgestimmt auf verschiedene Zielgruppen.