Dr. Uta Eser

Ich bin Biologin mit wissenschafts- und umweltethischer Zusatzqualifikation. In meiner Dissertation (1995-98) ging es um ethische Grundlagen der naturschutzfachlichen Bewertung von Neophyten. Seither stehen ethische Aspekte der Biodiversitätsforschung und –politik im Zentrum meiner Forschung. Als Post-Doc am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld (1998/99) und im History and Philosophy of Biology Programme der UC Davis habe ich mich in einem sehr interdisziplinären Umfeld mit dem Wert der Vielfalt befasst und dabei biologische, philosophische und sozialwissenschaftliche Perspektiven integriert.
Biodiversität ist für mich seither ein Grenzobjekt, bei dem empirische, ethische und politische Fragen untrennbar miteinander verbunden sind. Die Konvention zur biologischen Vielfalt erachte ich als ein im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung modernisiertes Naturschutzkonzept. Ihr Ziel ist es nicht nur, biologische Vielfalt zu schützen und sie nachhaltiger zu nutzen, sondern auch, den Reichtum der Natur gerechter zu teilen. Neben der Frage, was ein Leben „im Einklang mit der Natur“ bedeuten kann, nehmen daher Fragen sozialer und globaler Gerechtigkeit in meiner Forschung zur Biodiversität breiten Raum ein.
An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen habe ich als Mitarbeiterin der Koordinationsstelle Umwelt Projekte zur Umweltethik und Umweltkommunikation initiiert und bearbeitet (2001-14). Darunter waren einige Gutachten zu ethischen Grundlagen der Naturschutz- und Biodiversitätskommunikation im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz, die ich federführend erstellt habe. Seit 2015 biete ich als freie Umweltethikerin Forschung und Beratung zu den Themen Biologische Vielfalt und Bildung für Nachhaltige Entwicklung an.