Geschichte der CBD

Obwohl die Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) erst 1993 in Kraft trat, liegen die Anstöße in Richtung der Konvention schon im Jahre 1971. Im November 1971 wurde der Bericht "Die Grenzen des Wachstums" durch den OECD-Industriellenzirkel "Club of Rome" vorgelegt. Die weltwirtschaftliche Bestandsaufnahme des OECD-Berichtes entwarf ein Katastrophenszenario von Rohstoffknappheit, Umweltverschmutzung und Rezession. Die Besonderheit dieses Berichtes lag darin, daß er nicht von Umweltschützern, sondern von Experten des OECD-Industriellenzirkels erstellt wurde und zudem eine enorme öffentliche Aufmerksamkeit erzielte.

Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung des OECD-Berichtes wurde, auf Initiative der USA und Skandinavien, durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, eine Konferenz über menschliche Umwelt in Stockholm im Sommer 1972 auszurichten. Im gleichen Jahr wurde das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) mit Sitz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gestartet. Der Kanadier Maurice Strong, der die Umweltkonferenz in Stockholm leitete und auch 20 Jahre später in Rio die Führung des Erdgipfels übernahm, wurde zum ersten Exekutivdirektor der Behörde bestellt, die später der ehemalige Bundesumweltminister Dr. Klaus Töpfer leitet und die heute von Achim Steiner geführt wird.

Im Jahr 1987 wurde ein weiterer Bericht vorgelegt, welcher wieder ein großes öffentliches Echo fand. Der Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, erstellt unter der Führung der norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland, unterstrich nochmals die schon im OECD-Bericht des Jahres 1971 dargelegten Erkenntnisse. Mit dem Bericht der Weltkommision wurde erstmals der Begriff der "tragfähigen oder nachhaltigen Entwicklung (sustainable development)" eingeführt.

Insgesamt rückte das Thema "Umweltzerstörung" seit den 70er Jahren immer mehr in das Bewußtsein einer breiten Öffentlichkeit. Einen Durchbruch erzielte das Thema 1992 auf dem UN-Gipfel über Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro.

Das Thema "Umwelt & nachhaltige Entwicklung" wurden durch dieser Konferenz zu einem weltweiten Leitbild ernannt, um ein Überleben der Menschheit in einer halbwegs intakten Umwelt zu ermöglichen. Zur Verwirklichung dieses Leitmotives unterzeichnete die Mehrheit der teilnehmenden Staaten die Agenda 21 und verschiedene internationale Abkommen, mit mehr oder weniger bindendem Charakter - darunter auch die "Konvention über die Biologische Vielfalt (United Nations Convention on Biological Diversity - CBD)".

Die Konvention über die biologische Vielfalt wurde 1992 in Rio von mehr als 150 Staaten unterzeichnet. Sie ist am 29. Dezember 1993 völkerrechtlich in Kraft getreten und bis 2019 von 196 Staaten und der EU - einschließlich Deutschland - unterzeichnet worden.